Dea Loher

Dea Loher, geboren am 20. 4. 1964 in Traunstein (Oberbayern), als Tochter eines Försters und Jägers. Sie studierte zunächst gegen den Rat ihrer Eltern Germanistik und Philosophie in München, im Anschluss in Berlin Szenisches Schreiben; seit 1990 hat sie vor allem Theaterstücke veröffentlicht. Als einen ihrer Lehrer nennt sie Heiner Müller. Schon nach ihrem zweiten Stück, „Tätowierung“, fand sie Unterstützung bei dem Theaterleiter Ulrich Khuon, der ihre Schauspiele in Hannover, später in Hamburg uraufführen ließ. Stückaufträge ermöglichten es ihr, sich weitgehend unbehelligt von Finanzsorgen auf das Schreiben zu konzentrieren. Loher arbeitet eng mit dem Regisseur Andreas Kriegenburg zusammen und verwirklichte mit ihm gemeinsam Projekte, sodass sie ihre Theatertexte immer genauer auf die Bedürfnisse der Bühne abstimmen konnte. Im Sommersemester 2009 Heiner-Müller-Gastprofessur für Poetik an der Freien Universität Berlin. Dea Loher lebt und arbeitet in Berlin.

Website: http://www.goethe.de/kue/the/nds/nds/aut/loh/stu/deindex.htm

*  20. April 1964

von Fischer, Ulrich

Essay

Dea Lohers Stücke sind, obwohl sie oft mit einer Katastrophe enden, keine Tragödien. Die Dramatikerin lässt ihre Heldinnen oder Helden nie notwendig an einem übermächtigen Schicksal scheitern – das wäre die Voraussetzung, um das Muster des Trauerspiels zu erfüllen -, vielmehr gibt es stets Alternativen. An der Differenz zwischen dem Scheitern der Protagonisten und einer unausweichlichen Katastrophe ...